Am Mittwochabend, d. 06. Juli, trafen sich insgesamt drei Deutschkurse aus dem 12. Jahrgang vor dem Thalia Theater in Hamburg. Mit dabei waren der Deutsch eA- Kurs, in dem sich Schüler aus jedem Gymnasialzweig befinden und zwei weiter Grundkurse unter den Leitungen von Herrn Hollender und Frau Böther.

Besucht wurde die Inszenierung der Dreigroschenoper von Bertold Brecht.

Vorher wurde im Deutschunterricht das Drama von Brecht ausführlich besprochen und bearbeitet. Einige Schüler schlüpften sogar einmal selbst in die Rollen der Figuren, als sie innerhalb des Kurses szenisch interpretierten. So wurden die Konflikte entschlüsselt und das Verständnis des Stücks gefördert. Außerdem lernten die Schüler die typischen Verfremdungseffekte von Brecht kennen. Das war für die Inszenierung des Thalia-Ensembles besonders hilfreich. In der Dreigroschenoper geht es um den Banditen Mäckie Messer, der die Tochter seines Geschäftskonkurrenten J. Peachum heiratet. Mäckie ist jedoch keine treue Seele, er verkehrt mit mehreren Frauen. Im Laufe des Stücks bekommt er wegen J. Peachum mehrfach Probleme mit der Polizei und soll gehängt werden.

Doch statt die Geschichte von Mäckie Messer durch Kostüme, Requisiten und ein Bühnenbild zu erzählen wählten die Schauspieler des Thalia Theaters einen anderen Weg. All das ließen sie weg und spielten auf einen leeren Bühne, alle in gleichen Kostümen: blaue Hose und Jacke, darunter ein weißes T-Shirt. Dass alle Schauspieler auch kurze braune Haare hatten war eine Hommage an Brecht. Sie sahen nämlich in diesen Outfits genau aus wie er zu Lebenszeiten.

Der Text wurde von dem leitenden Regisseur Antu Romero Nunes teilweise ins Neumoderne umgewandelt, was für den ein oder anderen Spaß sorgte.

Thalia

Die Schüler beobachteten das Schauspiel ungefähr 2 ½ Stunden vom 3. Oberrang.

Die Meinungen über die Interpretation und die Darstellung gingen schon kurz nach Ende der Vorstellung auseinander. Von „schockierend“ über „ganz okay“ bis „einfach fantastisch“ war alles dabei. An der Leistung der Schauspieler zweifelte jedoch niemand, die war unglaublich stark.

Für alle Schüler war es eine tolle Ergänzung zur Arbeit im Unterricht, so bekam der gelesene und bearbeitete Text ein reelles Bild.