Feuerwehrtechnik am BBZ - die Ausbildung läuft

Am 25.08.2022 wurden bei bestem Wetter und mit freudigen Gesichtern, auf der Vorbaupumpe des Klein Rönnauer Löschfahrzeugs, die Kooperationsverträge zwischen dem BBZ Bad Segeberg, dem Kreisfeuerwehrverband Segeberg und der Freiwilligen Feuerwehr Klein Rönnau, unter der Aufsicht des Landrates Jan Peter Schröder geschlossen. Damit ist die Ausbildung von Feuerwehrfrauen und -männern am BBZ nun offiziell besiegelt.

Seit August 2022 wird in der BFS I Technik, neben Inhalten der Metall- und Elektrotechnik auch die der Feuerwehrtechnik unterrichtet. Alle Schüler*innen dieser Fachrichtungen erhalten ab sofort die Möglichkeit während der regulären Unterrichtszeit die „Truppausbildung Teil 1“, die Feuerwehrgrundausbildung zu absolvieren und somit Feuerwehrfrau bzw. Feuerwehrmann zu werden.

Der Kreisfeuerwehrverband stellt zu diesem Zweck seine Feuerwehrzentrale mit ihren Räumlichkeiten sowie das benötigte Equipment vor Ort bereit. Die Feuerwehr der Gemeinde Klein Rönnau stellt ein komplettes Löschfahrzeug zur Verfügung. Der Unterricht vor Ort erfolgt durch die Lehrkräfte Timo Merkel und Jens Görnert (BBZ), die beide über Jahrzehnte lange Erfahrungen im Feuerwehrdienst verfügen.

Doch wie kam es dazu?

Jens Görnert (Abteilungsleiter der BFS I / BFS III Sozialwesen am BBZ) berichtet:

Als mir im Februar 2022 unser Schulleiter Heinz Sandbrink von der Idee der Walter-Lehmkuhl-Schule in Neumünster berichtete, dass dort Feuerwehrleute ausgebildet werden und er dies gern auch am BBZ umsetzen möchte, war mein erster Gedanke: „Interessant, aber wie soll das gehen? Machen wir eine AG als zusätzliches Angebot zum Unterricht? Werden wir Freiwillige finden, die das Interesse daran zeigen?“ Zunächst war dieser Gedanke (zum Glück): Egal! Wir hatten uns auf einen Start im Sommer 2023 geeinigt, somit genügend Zeit…

Zwei Wochen später trafen Herr Sandbrink und ich uns wieder und waren Feuer und Flamme für das Projekt. Es kam dann direkt die Frage: „Herr Görnert schaffen Sie das, dass wir noch in diesem Sommer 2022 starten können?“ (Es war Mitte März und die Anmeldungen der Schüler*innen waren bereits eingegangen.)

Wir fuhren nach Neumünster zum Schulleiter der Walter-Lehmkuhl-Schule, Andreas Bitzer, der als Pionier für diese Idee gilt und informierten uns über das dortige Bildungsangebot. Mit diesen Informationen kontaktierte ich Jörg Nero (Kreiswehrführer im Kreis Segeberg). Er wusste bereits von dem Projekt in Neumünster und begrüßte es sehr, dass wir am BBZ auch mitmachen wollten. Herr Sandbrink, Herr Merkel (ein Kollege, der ebenfalls Feuerwehrmann ist) und ich trafen uns mit einer Delegation des Kreisfeuerwehrverbandes zur Vorbesprechung. Schnell war klar, der Kreisfeuerwehrverband wird uns mit allen feuerwehrtechnischen Geräten sowie den Schulungsräumen unterstützen.

Die Ausstattung gesichert und das Konzept geschrieben, aber wir benötigten noch Schutzausrüstungen für die Schüler*innen und ein Feuerwehrfahrzeug.

Seit 28 Jahren bin ich Mitglied der Feuerwehr und erinnerte mich an ein Gespräch mit meinem Wehrführer Volker Urbschat aus Klein Rönnau. Dieser war von der Idee Feuerwehrleute in der Schule auszubilden begeistert und sagte damals direkt die Unterstützung der Wehr zu. Dadurch stand kurzerhand ein Übungsfahrzeug zur Verfügung. Der Vorstand der Wehr Klein Rönnau, sowie der Bürgermeister Manfred Vogt waren ebenfalls einverstanden.

Auf der pädagogischen Konferenz Anfang Mai 2022 stellte ich das Konzept vor, konnte dann direkt am nächsten Tag ein Informationsschreiben an die potenziellen Teilnehmer*innen versenden. Bis Anfang Juni gab es einige Rückmeldungen von interessierten Schüler*innen, die sich verbindlich für die Feuerwehrausbildung angemeldeten.

Am 18.08.22 begann dann erstmalig der Unterricht. Im BBZ starteten Herr Merkel und ich mit einer Vorstellungsrunde und begannen mit der Vergabe von Einsatzschutzkleidung. Danach ging es direkt mit dem Feuerwehrfahrzeug der Wehr Klein Rönnau von der Burgfeldstraße zur Kreisfeuerwehrzentrale. In der folgenden Woche begannen wir mit den ersten theoretischen und praktischen Einheiten, so zum Beispiel das Aus- und wieder Aufrollen der Schläuche. Die Schüler*innen haben sich gegenseitig unterstützt und ermutigt und es zeigte sich sehr schnell, dass sich innerhalb dieser kurzen Zeit eine Gemeinschaft gebildet hat. Ich freue mich auf viele zukünftige Teilnehmer*innen und die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen in diesem tollen Projekt.